Um Gefahren rechtzeitig zu verhindern oder zu beseitigen, müssen Sicherheitseinrichtungen in Laboratorien regelmäßig gewartet und überprüft werden. Besonderen Augenmerks bedürfen dabei Laborabzüge, deren Funktionssicherheit dem Schutz der Beschäftigten dient.
Laborabzüge – notwendig bei der Arbeit mit gefährlichen Stoffen
In Laboratorien gehört der Umgang mit gefährlichen Stoffen zum Arbeitsalltag. Dabei können Gase, Dämpfe oder Schwebstoffe in gefährlichen Konzentrationen oder Mengen auftreten, die zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten durch sogenannte Laborabzüge abgeführt werden. Diese müssen daher immer und jederzeit absolut funktionstüchtig sein. Um diesen Sicherheitsstandard zu gewährleisten, gehören Laborabzüge zu den prüfpflichtigen Sicherheitseinrichtungen in Laboratorien.
Prüfung nur durch qualifizierte Persone
n erlaubt
Laborabzüge dienen dazu, die Beschäftigten vor Glassplittern und Explosionen sowie vor Gasen, Dämpfen, Aerosolen und Stäuben zu schützen. Laborabzüge müssen daher fachkundig eingebaut und fach- und sachgerecht betrieben werden. Neben einer korrekten Bedienung ist eine regelmäßige Wartung und Überprüfung von Laborabzügen gesetzlich vorgeschrieben. Die regelmäßige Wartung und Prüfung der Funktionsfähigkeit von Laborabzügen muss in vorgeschriebenen Prüfungsintervallen stattfinden und darf nur von Personen durchgeführt werden, die eine entsprechende Qualifikation nach VDI 4068 nachweisen können.
Wann und wie erfolgt die Prüfung?
Laborabzüge müssen grundsätzlich vor der ersten Inbetriebnahme geprüft werden. Anschließend ist eine Überprüfung mindestens einmal im Jahr notwendig. Bei der Überprüfung wird die Funktionstüchtigkeit in Augenschein genommen. Fallen dabei Mängel auf, ist eine Wartung und Reparatur unverzüglich nach erfolgter Prüfung notwendig. Um die Einhaltung der vorgeschriebenen Prüfintervalle, die Prüfungsergebnisse und eventuelle erfolgte Reparaturen und Wartungen im Bedarfsfall nachweisen zu können, müssen alle Ergebnisse der Prüfungen und Wartungen in Protokollen festgehalten werden.
Was wird geprüft?
Inbetriebnahmeprüfungen und Wiederholungsprüfungen erfolgen nach einem bestimmten Prüfungsplan, in dem alle notwendigen Teilüberprüfungen festgehalten sind. So erfolgt zunächst eine allgemeine Sichtkontrolle des sicherheitstechnischen Zustandes des Laborabzuges. Bei einer mechanischen Prüfung werden insbesondere die Frontschiebermechanik und andere sicherheitsrelevante Komponenten überprüft.
Anschließend erfolgt eine genaue Prüfung der lufttechnischen Funktion. Dazu wird die Einströmgeschwindigkeit an der Frontschieberöffnung sowie der Abluftvolumenstrom gemessen. Abschließend erfolgt noch die Prüfung der Abluftüberwachungseinheit. Dabei wird ihre Zuverlässigkeit bei Über- oder Unterfunktion oder bei Stromausfall ermittelt.
Prüfung mit kalibrierten Messgeräten
Für die einwandfreie Funktion der Laborabzüge muss sichergestellt sein, dass die abgesaugte Luftmenge ohne Turbulenzen und absolut zugfrei für die Beschäftigten durch Zuluft ersetzt wird. Es ist daher wichtig, dass die Prüfung hundertprozentig korrekte Ergebnisse liefert. Daher dürfen ausschließlich kalibrierte Messgeräte verwendet werden, deren Kalibrierung ausgewiesen werden muss.
Weiterbildungen & Seminare
Seminar: Prüfpflichtige Sicherheitseinrichtungen im Labor: Laborabzüge
Kai Brommann ist als Fachbereichsleiter bei Haus der Technik e.V. tätig, spezialisiert auf die Bereiche Chemie, Verfahrenstechnik, Anlagen- und Anlagensicherheit, Anlagentechnik sowie Brandschutz. Mit einem fundierten Hintergrund in Chemie und Verfahrenstechnik hat er sich insbesondere auf die Sicherheit von chemischen Anlagen fokussiert. Sein Expertenwissen im Brandschutz trägt optimalen Schulung und Weiterbildung bei.