Fachtagung über erfolgreiche Wege in eine nachhaltige Zukunft
Beim Institut für Kolbenmaschinen des KIT (Karlsruher Institut für Technologie) und beim Haus der Technik in Essen ist die motorische Stickoxidbildung schon lange ein Thema. Wer sich mit nachhaltiger Mobilität in unseren Städten und im Fernverkehr auseinandersetzt, weiß um die Bedeutung der Abgaswerte in diesem Bezug. Aktuelle Brisanz hat das Thema in diesen Tagen durch den Betrugsskandal von Volkswagen in den Vereinigten Staaten von Amerika erhalten. Da in den USA weitaus strengere Stickoxid-Grenzwerte – besonders im Vergleich zu Europa – gelten, manipulierte VW bei seinen knapp 500.000 Fahrzeugen mit einem Zwei-Liter-Motor in den Staaten. Der Konzern installierte in den Autos eine Software, die erkennen konnte, ob sich das Fahrzeug im Normalbetrieb befand oder etwa einem offiziellen Test unterworfen war. Nur im letztgenannten Fall wurde die Abgasbehandlung aktiviert. Im Normalbetrieb dagegen blieb sie ausgeschaltet. Volkswagen, das inzwischen die Manipulation an diesen Fahrzeugen zugegeben hat, muss sich nicht nur mit einem gewaltigen finanziellen Schaden auseinandersetzen, sondern auch mit dem bereits jetzt erlittenen Imageschaden. Der Skandal aber zieht weiter immer größere Kreise. Niemand kann heute mit Bestimmtheit sagen, ob VW nicht noch bei anderen Fahrzeugen und in weiteren Ländern mit den Abgaswerten trickste. Oder ob auch andere Hersteller nicht auf ähnliche Weise versucht haben, Grenzwerte zu umgehen. Das Thema Stickoxidemission gelangt durch diesen Skandal weltweit in den Fokus. Gerade zur richtigen Zeit haben das Institut für Kolbenmaschinen des KIT und das Haus der Technik in Essen zu den Hintergründen der motorischen Stickoxidbildung und mögliche Wege in eine nachhaltige Zukunft gemeinsam eine Fachtagung organisiert.
Die Tagung finden Sie unter Motorische Stickoxidbildung -Nachhaltige Mobilität in Städten und im Fernverkehr
Vom 27. bis zum 28. Januar 2016 sprechen Experten in Heidelberg auf der Fachtagung zur motorischen Stickoxidbildung
Die Fachtagung richtet sich an Techniker und Ingenieure aus den Bereichen Motorentwicklung und Abgastechnik, Wissenschaftler und Applikationsingenieure. Aber im Schlosshotel Molkenkur werden – anders als auf ähnlichen Veranstaltungen – die durchaus kritischen Stimmen aus den Kommunen, der Legislative und Immissionsforscher zu hören sein.
Spannungsfeld zwischen Politik und Technik
Wo sind die Schnittmengen zur Lösung des Problems? Solche und ähnliche Fragen werden unter der Leitung von Prof. Dr. sc. techn. Thomas Koch angedacht und diskutiert. In dem gezielt gefächerten Inhalt finden sich viele interessante Einzelaspekte wie die Potenziale der Abgasnachbehandlung, EUR06, Grundlagen und Messtechnik und RDE – die Messung von Emissionen im realen Fahrbetrieb. Der Fokus aber liegt in der Zukunft. Die Fachtagung hat den Ansatz, die Fragen, die sich für die Zukunft ergeben, anzudenken und wenn möglich zu lösen. Zum Beispiel aus Sicht der Städte: Mit welchen Szenarien rechnen die großen Kommunen? Was ist mit dem Ottomotor und seinem Beitrag, der bei der Diskussion über den Dieselmotor fast in Vergessenheit, zumindest aus dem Blickfeld, geraten ist. Wer zu diesem höchstaktuellen Thema auf dem Laufenden bleiben und Impulse für die Zukunft mitnehmen will, ist dazu herzlich in Heidelberg willkommen. Die Teilnahme an der Tagung bucht man am besten über den Internetauftritt des Hauses der Technik.
Uwe Schöer ist bestrebt, den Umweltschutz und insbesondere den Gewässerschutz weiter voranzutreiben. Er setzt sich für die Förderung von nachhaltigen Ansätzen und die Ausbildung einer umweltbewussten Generation ein, die mit den nötigen Kenntnissen und dem Engagement ausgestattet ist, um die Umwelt für zukünftige Generationen zu bewahren.