Triebstränge in Pkw, Motorräder, mobilen Arbeitsmaschinen und Nutzfahrzeugen
Eine, wenn nicht sogar die zentralste und komplexeste Baugruppe in einem Fahrzeug ist der Triebstrang. Er stellt die Verbindung zwischen der Antriebsmaschine und den Rädern her – nicht nur im Bereich der Personenkraftwagen – sondern auch bei Nutzfahrzeugen und mobilen Arbeitsmaschinen. Dabei wirkt sich die Art und Effizienz des Triebstrangs auf eine Reihe von zentralen Eigenschaften des Fahrzeugs aus. Beispielhaft seien an dieser Stelle Performance, Herstellungskosten, Effizienz, Betriebskosten und Entwicklungskapital genannt. Aber auch der beim Pkw im besonderen Blickpunkt des Käufers stehende Komfort wird durch Funktion und Typ des Triebstrangs stark beeinflusst. Die Grundlage für die Wirkung sind das Triebstrangkonzept sowie die triebstrangseitigen Maßnahmen. Es ist demnach ein Anliegen von Herstellern konventioneller Triebstrangkomponenten wie auch von Zulieferfirmen mit neuartigen Produkten in diesem Bereich sich über alternative Technologien – wie sie zum Beispiel in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden – auf dem Laufenden zu halten.
Umwelt schonen mit Emissionsreduzierung aber ohne Leistungseinbuße
Stetes Bestreben von Ingenieuren, Technikern und Wirtschaftsingenieuren aus der Automobil- und Zuliefererindustrie ist demnach die Verbesserung des Triebstrangs in Fragen seines Wirkungsgrades und des Komfortverhaltens. Erreicht werden kann dies zum Beispiel durch alternative Technologien und Konzepte – jeweils ausgerichtet auf Pkw, mobile Arbeitsmaschine, Motorrad oder Nutzfahrzeug – und neue Entwicklungsmethoden. Um dies zu erreichen, spielen Triebstrangsimulationen in der Entwicklung eine bedeutende Rolle. So führen Downsizing und Betriebspunktverlagerungen zu einer verstärkten Drehungleichförmigkeit. Und damit zu nicht unerheblichen Komfortverlusten, die neuartige, kreative Dämpfer- und Tilgerkonzepte notwendig machen. Vielversprechende Aspekte bieten andere Werkstoffe, neue Strategien für Komponenten und reibungsmindernde Maßnahmen.
Permanenter Bedarf zur Kostenreduzierung
Bei anderen Fahrzeugen, beispielsweise den Elektrofahrzeugen, sind Effizienz und Gewichtsreduzierung stärker im Fokus. Allen Konzepten gleich steht das Bedürfnis nach Verringerung der Kosten bei gleichzeitiger Verbesserung der Funktionseise. Hinzu kommt, dass die Komplexität besonders bei hybridisierten und elektrifizierten Triebsträngen noch weiter gestiegen ist. Um hier auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben, ist eine Tagung zu Alternativen Triebsträngen, wie sie das Haus der Technik vom 1. bis zum 2. März 2016 im Maritim Hotel in München anbietet, das ideale Informationsevent. Auf der Tagungsordnung stehen Referentenvorträge rund um das Thema Alternative Triebstrangtechnologien wie Funktionale Potentiale und Herausforderungen von neuen Triebstrangarchitekturen oder Drehschwingsimulation am Lkw-Antriebstrang – Variantenvielfalt Gelenkwelle, um nur zwei Beispiele herauszugreifen. Fast genauso wichtig wird in der zweitätigen Veranstaltung der Informationsaustausch unter den Teilnehmern sein. Eingeladen sind Ingenieure, Wirtschaftsingenieure aus der Zulieferer- und Automobilbranche, um sich mit der prognostizierten und tatsächlichen Zukunft des Antriebstrangs beim Automobil zu beschäftigen.
„3 Fragen an…“ – Zwei Kurzinterviews mit Experten zur Tagung Triebstränge in Fahrzeugen
Prof. Dr. Manfred Strohe, Hochschule Landshut
1) Was macht das Thema „Triebstränge in Fahrzeugen“ aus Ihrer Sicht so besonders?
Durch den Triebstrang eines jeden Fahrzeuges lassen sich kundenwerte Schlüsseleigenschaften, so zum Beispiel für den PKW Verbrauch, Komfort, und Fahrdynamik, signifikant und kostengünstig optimieren. Im Rahmen der Tagung werden zu all diesen Themenbereichen die neuesten Entwicklungen vorgestellt und diskutiert.
2) Welchen Mehrwert können Sie den Teilnehmern der Fachtagung bieten?
Die Fachbeiträge und Teilnehmer kommen erstmals aus den unterschiedlichsten Bereichen der Fahrzeugtechnik. Hierdurch wird ein außergewöhnlich breites Forum bereitgestellt, welches einen gesamthaften Überblick über alle interessanten Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen der Triebstrangentwicklung ermöglicht.
3) Wo erkennen Sie die größten Herausforderungen in dem Bereich alternative Antriebe?
Ich sehe aktuell drei Bereiche großer Herausforderungen im Bereich alternativer Antriebstechnologien:
- die Ausbreitung alternativer Antriebe auf andere Fahrzeugsegmente als den PKW –Bereich
- damit direkt verbunden die Öffnung der Diskussion alternativer Antriebe über das Konzept des Elektronantriebes mit Batterietechnologie hinaus sowie
- die immensen wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich die Hersteller alternativer Antrieb nicht zuletzt aufgrund der fallenden Rohölpreise auf absehbare Zeit gegenüber sehen. Zu allen drei Bereichen erwarte ich auf der Tagung wertvolle Impulse.
Prof. Dr. Johannes Mintzlaff, Hochschule für angewandte Wissenschaften München
1) Was macht das Thema „Triebstränge in Fahrzeugen“ aus Ihrer Sicht so besonders?
Es gibt Konferenzen und Tagungen zu allen wichtigen Teilen und Aspekten des Fahrzeugs wie Motor, Getriebe, Allrad, Fahrwerk. Der Triebstrang an sich stand jedoch bislang nicht im Fokus. Hierfür dient diese Tagung.
2) Welchen Mehrwert können Sie den Teilnehmern der Fachtagung bieten?
Die Tagung ist ein Forum für Fachleute aus allen Bereichen des Triebstrangs: für Pkw wie für Nfz, sowohl für den konventionellen als auch den hybriden bzw. alternativen Triebstrang, für Experiment und für Simulation.
3) Wo erkennen Sie die größten Herausforderungen in dem Bereich alternative Antriebe?
Der konventionelle Triebstrang hat ein sehr hohes Entwicklungsniveau erreicht. Die Elektromobilität bringt viele neue Lösungsmöglichkeiten, die vor allem eines gemeinsam haben: Es gibt noch ein großes Entwicklungspotential. Lösungen sind stark abhängig von Randbedingungen. Diese ändern sich derzeit permanent, man denke nur an das Thema „Energieträger“. Die Erarbeitung und Umsetzung zukunftsfähiger Konzepte ist ein großes Ziel.
Uwe Schöer ist bestrebt, den Umweltschutz und insbesondere den Gewässerschutz weiter voranzutreiben. Er setzt sich für die Förderung von nachhaltigen Ansätzen und die Ausbildung einer umweltbewussten Generation ein, die mit den nötigen Kenntnissen und dem Engagement ausgestattet ist, um die Umwelt für zukünftige Generationen zu bewahren.